Wenn man eine Feige isst, isst man auch eine Wespe

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Ricky Joseph

Mögen Sie Feigen? Dann lieben Sie Wespen! Ja, um eine so schmackhafte Frucht zu werden, muss die Feige von einer Wespe bestäubt werden. Und sie muss im Inneren des Feigenbaums sterben. Wir erklären Ihnen alles!

Die Feige ist keine Frucht

Die Feige ist keine Frucht, sondern eine umgekehrte Blüte: Anders als beim Apfel- oder Birnbaum wachsen die Blüten der Feige nicht im Freien, sondern im Inneren der festen Rinde, die den Feigenbaum umgibt.

Um diese Blüten zu beobachten, schneiden Sie einfach eine Feige in zwei Hälften. Auf der Höhe des Herzens können wir viele rote Pulpen sehen. Das sind die Feigenblüten. Wenn wir etwas näher herangehen, können wir sogar die Samen sehen. Nun bringt jede Feigenblüte eine einzige Frucht hervor. Diese enthält einen einzigen Samen. Da jede Feige aus mehreren Samen besteht, bedeutet dies, dass der Verzehr einer Feige eigentlich der Verzehr mehrererFrüchte.

Beachten Sie auch, dass es männliche und weibliche Feigen gibt. Die Feigen, die wir essen, sind immer weibliche Feigen.

Bestäubung

Die Feige ist eigentlich kein Gemüse wie jedes andere, und das zu Recht, denn sie ist eine umgekehrte Blume, deren Bestäubung im Inneren der Feige selbst stattfindet. Aber wie kommen die bestäubenden Insekten an sie heran?

Bild: Pixabay

Zur Erinnerung: Damit sich Pflanzen fortpflanzen und Obst und Gemüse wachsen können, sind Wind und Insekten unerlässlich. Letztere sammeln nämlich, indem sie sich vom Nektar der Blüten ernähren, unwissentlich Pollen in ihrem Körper, den sie in den anderen Blüten, die sie suchen, ablagern. Pollen ist jedoch das "Sperma" der Pflanzen. So pflanzen sich Pflanzen also fort.

Deshalb ist das Verschwinden der bestäubenden Insekten, insbesondere der Bienen, eine echte Tragödie für unseren Planeten, denn ohne sie können sich die Pflanzen nicht mehr vermehren, was die Welt in eine noch nie dagewesene Nahrungsmittelkrise stürzen würde.

Damit eine Feige reifen kann, muss sich eine Wespe opfern

Doch zurück zur Feige: Der Feigenbaum ist eine Ausnahme in der Welt der Pflanzen, und zwar aus dem einfachen Grund, dass er von einer einzigen Insektenart bestäubt wird: der Feigenwespe.

Und jetzt wird es richtig interessant: Um den Feigenbaum zu bestäuben, muss die Feigenwespe nämlich durch den dafür vorgesehenen Hohlraum eindringen. So weit, so gut. Das Problem ist nur, dass sie sich beim Eindringen so verdrehen muss, dass ihre Flügel und Fühler brechen. Wenn sie also einmal eingedrungen ist, kommt sie nicht mehr heraus. Sie ist also dazu verdammt, im Inneren des Feigenbaums zu sterben.

Aber man muss sie nicht bemitleiden, denn nur dank des Pollens, den die Wespe mitbringt, können die Blüten blühen und die Früchte reifen. Ohne das Opfer dieser besonderen Wespen gäbe es also keine Feigenbäume.

Aber was passiert mit dem Körper der Wespe? Er wird von der Feige verdaut und in Eiweiß umgewandelt, so dass Sie, wenn Sie eine Feige essen, auch eine tote Wespe essen. Aber seien Sie versichert, dass sich der Körper des Insekts längst aufgelöst hat, so dass Sie nicht in eine Wespe stechen können.

Eine Wespe.

Der Feigenbaum braucht die Wespe und die Wespe braucht den Feigenbaum

Der Feigenbaum und die Feigenwespe sind voneinander abhängig, das heißt, sie brauchen einander zum Überleben. Was den Feigenbaum betrifft, so haben wir vorhin gesehen, wie wichtig die Wespe für ihn war.

Auch die Wespe braucht den Feigenbaum, da er ihr ein außergewöhnliches Nest für ihre Larven bietet, denn die Wespenweibchen legen ihre Eier in männlichen Feigen ab. Aber wie wir gesehen haben, können die Wespen nicht mehr gehen, was aber nichts ausmacht, denn ihr Ziel ist es, Eier zu legen und damit ihre Fortpflanzung zu sichern. Ihr Tod war also nicht vergebens.

Und wenn die weiblichen Wespenbabys groß genug sind, um das Nest zu verlassen, sind sie immer noch so klein, dass sie herausrutschen und ihrerseits eine männliche Feige ablegen oder eine weibliche Feige bestäuben können.

Die männlichen Wespenküken hingegen werden ohne Flügel geboren, da ihre einzige Aufgabe darin besteht, sich mit den weiblichen Wespenküken (ihren Schwestern) fortzupflanzen, bevor sie das Nest verlassen, und Tunnel in den Feigenbaum zu graben, damit sie entkommen können.

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Ricky Joseph ist ein Wissenssucher. Er ist fest davon überzeugt, dass wir durch das Verständnis der Welt um uns herum daran arbeiten können, uns selbst und unsere Gesellschaft als Ganzes zu verbessern. Als solcher hat er es sich zur Lebensaufgabe gemacht, so viel wie möglich über die Welt und ihre Bewohner zu lernen. Joseph hat in vielen verschiedenen Bereichen gearbeitet, alle mit dem Ziel, sein Wissen zu erweitern. Er war Lehrer, Soldat und Geschäftsmann – aber seine wahre Leidenschaft liegt in der Forschung. Derzeit arbeitet er als Forschungswissenschaftler für ein großes Pharmaunternehmen, wo er sich der Suche nach neuen Behandlungsmethoden für Krankheiten widmet, die lange als unheilbar galten. Durch Fleiß und harte Arbeit ist Ricky Joseph zu einem der weltweit führenden Experten für Pharmakologie und medizinische Chemie geworden. Sein Name ist Wissenschaftlern auf der ganzen Welt bekannt, und seine Arbeit verbessert weiterhin das Leben von Millionen Menschen.