Vampirfledermäuse sind für die Forscher ein Musterbeispiel für Geselligkeit. Diese Tiere können in diesem Sinne in Kolonien mit Tausenden von Tieren leben und die unterschiedlichsten Beziehungen unterhalten. Jetzt zeigen Forschungen, dass diese Tiere ihre Freunde zum Essen rufen und auch unerwünschte Individuen verscheuchen können.

Nach den in der Zeitschrift Plos Biology veröffentlichten Forschungsergebnissen geben Vampirfledermäuse eine Art von Lauten ab, die für den Menschen nicht hörbar sind, um ihre Partner zu rufen. Eine zweite Art von Lauten dient dazu, andere eindringende Fledermäuse abzuschrecken, während eine dritte Art von Lauten, die entdeckt wurde, völlig neu ist in dem, was über Fledermäuse bekannt ist.

Wie mehrere andere Untersuchungen bereits gezeigt haben, sind die Weibchen der Art Desmodus rotundus sind recht gesellig. Im Allgemeinen haben sie andere Weibchen und Männchen, denen sie näher stehen, und einige Feindschaften innerhalb der Gruppe. Die Männchen sind im Erwachsenenalter eher Einzelgänger, die nur in der Brutzeit Kontakte knüpfen.

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Die neuen Forschungen zeigen jedoch, dass diese Fledermäuse, insbesondere die Weibchen, ihre Partner für eine Mahlzeit rufen können, sobald sie eine Beute gefunden haben. Den Beobachtungen zufolge fanden die Weibchen ihre Partner oft während ihrer Blutsuche, obwohl sie alleine auf die Jagd gingen.

Im Allgemeinen ernähren sich diese Tiere vom Blut von Kühen (in diesem Fall wurden die Tiere in Panama untersucht). Nachdem sie eine ruhige Kuh gefunden haben, landen die Fledermäuse auf dem Rücken der Kuh und suchen mit ihren Wärmesensoren nach Blutgefäßen. Danach säubern die kleinen Vampire die Haare und saugen kleine Mengen des Blutes der Beute für ihre Ernährung aus.

Vampirfledermäuse können also Tollwut auf Haustiere übertragen.

Biologen getarnt zwischen Kühen und Vampirfledermäusen

Um diese neue soziale Eigenschaft der Fledermäuse zu entdecken, musste sich das Biologenteam im wahrsten Sinne des Wortes unter die Tiere mischen. Mit einem Rucksack, der hochempfindliche Mikrofone und Infrarotkameras enthielt, mischten sich die Forscher nachts unter eine Kuhherde. All das, um die Fledermäuse zu registrieren und nicht zu erschrecken.

"Anfangs scheuten die Kühe vor mir zurück, aber nach einer Weile gewöhnten sie sich daran, so dass ich im Grunde Teil der Herde wurde", erklärt Simon Ripperger, einer der Autoren der Studie, gegenüber dem Smithsonian Magazine.

Auf diese Weise konnte das Team drei verschiedene Vokalisierungsmuster von Fledermäusen während des Abendessens aufzeichnen, darunter eines, das noch nie zuvor aufgezeichnet wurde. Dieser letzte Ruf hatte sowohl hohe als auch niedrige Frequenzen, und das Team glaubt, dass er auch dazu dienen könnte, um zu konkurrieren und Nahrung zu teilen.

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Diese Art der Geselligkeit bei Vampirfledermäusen ist für Experten äußerst wichtig, da die Mahlzeit direkt mit dem Überleben der Art zusammenhängt. Während Fledermäuse das Blut von Kühen saugen, sind sie auch anfällig für Eulen und andere nächtliche Raubtiere.

Die Einladung von Freunden zu einer guten Mahlzeit kann also dazu beitragen, die Zeit zu verkürzen, in der diese Tiere ausgesetzt sind, und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu Nahrung werden. Frühere Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass diese Vampirfledermäuse sogar Nahrung für ihre Freunde erbrechen können, wenn diese nicht genug Blut bekommen.

Die Forschungsergebnisse sind in der Zeitschrift Plos Biology veröffentlicht.