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Eineiige Zwillinge sind Brüder, die aus derselben Eizelle und demselben Spermium hervorgegangen sind. Das heißt, als sich diese beiden Keimzellen vereinigten, entstand auch eine Zelle, die sich wiederum in einem frühen Stadium des Embryos trennte und zwei Embryonen hervorbrachte. Theoretisch haben die Brüder also genau dasselbe genetische Material, und der Unterschied zwischen den beiden entsteht durchZumindest dachte man das bis dahin.
Forscher in Island haben herausgefunden, dass eineiige Zwillinge in Wirklichkeit nicht genau die gleiche DNA haben.
Bild: ParallelVision/Pixabay
An der Studie, die in der Fachzeitschrift Nature Genetics veröffentlicht wurde, nahmen 381 Paare eineiiger Zwillinge sowie zwei Trios eineiiger Drillinge teil. Um Mutationen und Unterschiede in der DNA der Geschwister festzustellen, analysierten die Forscher Sammlungen, die von den Individuen, aber auch von Familienmitgliedern wie Eltern und Kindern angelegt worden waren. Daraus ließ sich ablesen, dass eineiige Zwillinge im Durchschnitt 5,2Ziyue Gao, Assistenzprofessorin für Genetik an der Universität von Pennsylvania, erklärt gegenüber Live Science, dass die Zahl der Mutationen noch höher sein könnte, wenn die Forscher Sperma und Eizellen der Geschwister untersucht hätten.
Die Ergebnisse gehören zu den ersten, die zeigen, dass eineiige Zwillinge in Wirklichkeit keine Klone sind. Bis dahin glaubte man, dass alle Unterschiede in Organismen auf Umweltfaktoren zurückzuführen sind, die zu Mutationen oder physiologischen Reaktionen führen. Die Forschung zeigt jedoch, dass diese Unterschiede schon in den ersten Tagen der Embryonen auftreten können.
Wie eineiige Zwillinge entstehen
Wie bereits erwähnt, entstehen eineiige Zwillinge aus einer einzigen Zygote, die sich zu einem späteren Zeitpunkt in zwei oder drei - oder mehr - geteilt hat. Die entstandene Eizelle verfügt also über ein einziges genetisches Material, das die Zwillinge gemeinsam haben. Zweieiige Zwillinge hingegen werden geboren, wenn zwei verschiedene Eizellen von zwei verschiedenen Spermien befruchtet werden.
Bild: Lisa Runnels/Pixabay
Die Forschungen zeigen also, dass einige Mutationen vor der Trennung der Zygote auftreten und daher von beiden Geschwistern vererbt werden. Einige Mutationen können jedoch auch nach der Trennung der Zygote (etwa 7 Tage nach der Befruchtung) auftreten. Dies führt zu erheblichen Unterschieden im genetischen Material der Geschwister. Je früher die Trennung der Zygote erfolgt, desto größer ist der Unterschied zwischen den Geschwistern, so die Autoren.Zygote, desto größer ist die Tendenz, dass ein Geschwisterpaar andere genetische Merkmale aufweist als das andere.
Mit diesen Ergebnissen stellt die Forschung einen Meilenstein in der Entwicklungsgenetik dar, denn derzeit sind eineiige Zwillinge Modelle für genetische Studien, weil sie theoretisch eine identische DNA haben. Diese Art von Annahme sollte sich jedoch in der wissenschaftlichen Diskussion über "Nature and Nurture" ändern. Mit anderen Worten, dies ist ein weiterer Schritt zum Verständnis, wie unsere DNA unser Leben lenkt.zum Nachteil der Umwelt.
Die Arbeit ist in der Zeitschrift Nature Genetics erschienen.